Kindersicherheit im Haus der Großeltern
Sowohl die Kinder als auch die Großeltern lieben es gemeinsam Zeit zu verbringen, um zu spielen, zu backen, zu kochen, zu lesen und vieles mehr. Auch die Eltern sind hin und wieder sehr Dankbar, wenn Sie die kleinen für einen gewissen Zeitraum bei Oma und Opa unbesorgt lassen können, um sich ein wenig “Auszeit” zu gönnen.
Doch oftmals sind Wohnungen, in denen keine kleinen Kinder leben, nicht kindergerecht eingerichtet und ausgestattet. In diesem Artikel erzählen wir, wie Großeltern ihr Zuhause kindersicher machen. Zum Schluss findet Ihr noch eine praktische Checkliste zum abhaken.
Gefahrenorte und Sicherheitsrisiken entdecken
Oma und Opa haben oftmals ein sehr besonderes, herzliches und enges Verhältnis zu ihrem Enkelkind. Dennoch sind Sie nicht immer in der Lage richtig einzuschätzen, was das Kind bereits kann und was nicht oder was sehr gefährlich bei Ihnen zu Hause werden könnte. Daher macht es Sinn, einen gemeinsamen Rundgang durch das Haus zu machen, bevor Sie Ihr Kind in die Obhut der Großeltern geben, um Gefahrenorte und Sicherheitsrisiken zu entdecken. Oftmals können die größten Gefahrenquellen ohne großen Aufwand beseitigt werden.
Es hilft schon, alles mit den Augen eines kleinen Kindes zu betrachten. Kleine Kinder sind Neugierig und probieren daher gerne bunte herumstehende Flüssigkeiten, stecken alles in den Mund, probieren Steckdosen aus und ziehen sich an jeglichen Gegenständen und Möbeln hoch.
Gefahrenzone: Strom, Gas und Feuer
Kleine Kinder sind nicht in der Lage die Gefahren Ihres Handels selbst einzuschätzen. Daher muss die häusliche Umgebung so kindersicher wie möglich sein, denn der Umgang mit Strom, Gas und Feuer kann tödlich sein.
An Steckdosen sollten Kindersicherungen angebracht werden, um einen elektrischen Unfall zu verhindern. Ebenso sollten Sie darauf achten, dass kein altes Kabel mit ungeschützten Enden herumliegt. In der Küche sollten Sie darauf achten, dass das Kind nicht alleine dort ist, sodass es nicht auf die Idee kommt mit den Herd zu spielen oder die Schalter des Herdes bedient.
Viele Kinder lieben das Spiel mit dem Feuer, aber Streichhölzer und Feuerzeuge gehören nicht unbeauftsichtigt in die Hände von Kleinkindern. Auch der Kamin kann zu einer großen Gefahrenzone werden. Halten Sie jede Versuchung vom Kind fern, bis es alt genug ist, die Folgen seines Handels zu verstehen.
Gefahrenzone: Treppen und Flure
Kinder lieben es Treppen rauf-und runter zu turnen. Jedoch passieren dadurch oftmals viele Unfälle. Daher ist es Ratsam auch bei den Großeltern, den Treppenaufgang mit einem Türgitter zu verschließen, damit die Treppe erst gar nicht zugänglich ist. Wichtig ist darauf zu achten, dass der Verschluss des Türchens so angebracht wird, dass das Kind nicht selbst daran kommt, auch wenn es sich auf die unterste Querleiste des Türchens stellt. Für Oma und Opa mag so ein Türgitter eine Umstellung sein, doch es ist sehr wichtig, um das Kind vor bösen Stürzen zu bewahren.
Um das einklemmen von Kinderfingern zu verhindern sollten Stopper an den Türen angebracht werden, um die Tür nicht zuschlagen zu können. Das Einklemmen kleiner Kinderfinger gehört zu den größten Gefahren. Hier lesen Sie mehr, wie Sie eingeklemmte Finger im Notfall richtig behandeln.
Gefahrenzone: Wohnzimmer
Wenn das Kind bei Oma und Opa ist verbringen sie die meiste Zeit im Wohnzimmer. Um Unfälle zu verhindern sollten Sie auf folgende Gefahrenquellen achten.
Bringen Sie Gardinen und Vorhänge so an, dass sich ein Kind nicht daran verheddern kann. Schnüre von Jalousien oder Rollos müssen aufgerollt sein, damit die Strangulationsgefahr beseitigt wird. Auch Teppiche sollten keine aufgerollten Kanten haben, um Unfälle zu vermeiden.
Dekoration aus Porzelan oder Glas soll außer Reichweite von Kindern aufgestellt werden. Außerdem sollten Ecken von Beistellmöbel mit einem Kantenschutz versehen werden, damit Kinder sich nicht an dem Kopf verletzen. Lesen Sie nach, was zu tun ist wenn Ihr Kind sich den Kopf gestoßen hat.
Gefahrenzone: Küche
Oma’s Essen ist einfach das Beste! Daher macht es umso mehr Zeit gemeinsam mit den Großeltern zu kochen und zu backen.
Kinder lieben es Zeit in der Küche zu verbringen, da es dort so viel zu entdecken gibt. Doch alles was in den Töpfen brutzelt und blubbert, auf dem Herd rot leuchtet und im Backöfen aufgeht, ist eine große Gefahrenzone. Es ist wichtig dem Enkel zu erklären, was es darf und was absolut tabu ist. Alles Rund um das Thema Kindersicherheit in der Küche finden Sie hier.
Gefahrenzone: Schlafzimmer
Bei Oma und Opa zu übernachten gehört bei jedem Kind zu den absoluten Highlight. Achten Sie darauf das Gegenstände außer Reichweite von Kindern verstaut werden. Ebenso sollten Medikamente nicht einfach so herum liegen. Oma’s Lieblingsparfüm kann ebenso sehr gefährlich für Kinder sein. Beim Ausprobieren können sich die Kleinen den Duft in die Augen sprühen, was zu schweren Reizungen führen kann. Es besteht sogar die Gefahr, dass das Kind die Parfümflasche trinken will. Dies ist hochgiftig!
Gefahrenzone: Badezimmer
Kinder lieben es mit Wasser zu spielen, doch Wasser darf nicht unterschätzt werden! Ihr Enkelkind sollte nie unbeauftsichtigt in der Badewanne spielen, da das Risiko zum ertrinken sehr hoch ist.
Gefährliche Gegenstände wie Nagelscheren, Rasierzeug, Nagelfeilen und ähnliche Dinge gehören in einen abschließbaren Badezimmerschrank.
Sichere Spielsachen bei den Großeltern
Jedes Spielzeug mit dem ein Kind in Berührung kommt sollte geprüft und somit nicht gesundheitsschädlich sein. Achten Sie auf ein Prüfsiegel und ein Öko-Test-Label. Jedoch gilt allgemein: Weniger Spielzeug ist mehr, sodass Sie Ihr Enkelkind nicht mit all den Spielsachen überfordern.
Achten Sie darauf, dass Ihr Enkelkind mit altersgerechten Spielzeug spielt, denn damit lassen sich bereits zahlreiche Gefahren verhindern!
Die größten Gefahrenzonen für Kinder sollten im Haus der Großeltern aus dem Weg geräumt werden. Dann steht dem Spiel und Spaß bei Oma und Opa nichts mehr im Weg!